Francois Cevert war ein attraktiver
junger Mann mit dunklen Haaren, einem freundlichen Lachen auf den Lippen und
diesen unglaublich schönen etwas mystisch wirkenden himmelblauen Augen, die wie Saphire funkelten.
Keine Frage, er kam bei den Frauen
gut an. Ihm wurde sogar eine kurze Affäre mit Brigitte Bardot nachgesagt.
Francois Cevert war aber auch ein
talentierter junger Rennfahrer, dem man Großes zutraute.
Am Ende der Saison 1973 hatte
sein Teamkollege, der 3-fache Formel 1 Weltmeister Jackie Stewart, der auch ein
guter Freund und Förderer Cevert´s war beschlossen, seine Karriere zu beenden.
Offiziell sollte es aber erst am
14. Oktober in London werden, nur sein Teamchef Ken Tyrrell war eingeweiht,
damit er sich um Ersatz umsehen konnte.
Am Vorabend des Samstag-Trainings
für den Grand-Prix der USA in Watkins Glen, traf sich Ken Tyrrell deshalb mit dem
jungen Südafrikaner Jody Scheckter und nahm ihn für die Saison 1974 als zweiten
Fahrer neben dem vorgesehen Nummer 1 Fahrer Francois Cevert unter Vertrag.
Cevert wusste aber nicht, das
Jackie Stewart seine Karriere beenden wollte und er so zur neuen Nummer 1 im
Team werden sollte.
Das neue Tyrrell-Fahrer Team sollte
für 1974 also Cevert/Scheckter lauten, doch es kam anders als an diesem
Freitagabend geplant und leider schneller als gedacht.
Am Samstag den 6. Oktober 1973
kam es dann im Training zu einem fürchterlichen Unfall.
Gegen 11.38 was Francois Cevert
noch mal an der Box. Er fuhr dann raus auf die Strecke und kam nicht mehr
zurück.
Francois kam etwas zu schnell in
die Esses-Kurve, setzte auf der Bodenwelle auf, hob ab, überschlug sich und
landete auf der Leitplanke, die das Auto in der Mitte aufschlitzte.
Für den sympathischen Rennfahrer
kam jede Hilfe zu spät, er war auf der Stelle tot.
Jody Scheckter war der erste Fahrer,
der an der Unfallstelle vorbei kam und er wollte zu seinem neuen Teamkollegen
laufen und ihn aus dem Auto befreien, doch er blieb erstarrt stehen, als er den
Verunglückten sah, da er realisierte, dass hier nichts und niemand mehr helfen
konnte.
Die Formel 1 hat wieder mal ihr
schreckliches Gesicht gezeigt und wieder einen der Ihren verloren.
Jackie Stewart und das Tyrrell
Team, die alle unter Schock standen nahmen aufgrund des tragischen Ereignisses
nicht am Grand-Prix teil.
Francois Cevert wird mit seinen
blauen Augen, dem sympathischen Lachen und seinem einzigen Formel 1 Sieg, den
er beim US Grand-Prix 1971 in Watkins Glen feierte in Erinnerung bleiben.
Francois Cevert wurde am 25. Februar
1944 als Sohn von Huguette Cevert und Charles Goldenberg, einem jüdisch
stämmigen Juwelier in Paris geboren.
Cevert´s Vater Charles
Goldenberg, emigrierte als Jugendlicher mit seinen Eltern aus der Ukraine.
Da es damals, als Francois und
seine Schwester Jacqueline und seine
zwei Brüder Elie und Charles geboren wurden, nicht ganz ungefährlich war jüdisch
stämmig zu sein, trugen die Kinder den Nachnamen der Mutter, Cevert. Charles
und Huguette habe auch aus diesem Grund nicht geheiratet.
Francois interessierte sich schon
als Jugendlicher sehr für den Motorsport. Angefangen hat Francois
Rennleidenschaft mit Motorrädern.
1963 nahm er zusammen mit seinem Freund Jean-Pierre
Beltoise an einem Motorradrennen in Montlhéry teil.
Jean-Pierre Beltoise der ab der
Saison 1966 an der Formel 1 Weltmeisterschaft teilnahm, heiratete 1968 Francois
Schwester Jacqueline und bekam mit ihr zwei Söhne.
Charles Goldenberg war von der Rennleidenschaft
seines Sohnes nicht gerade begeistert und verhinderte 1964 einen Start zum
Coupe des Provinces bei der Francois mit einem Lotus-Seven teilnehmen wollte.
Doch wer diese Rennleidenschaft
im Blut hat, lässt sich so schnell nicht entmutigen, darum ist es auch nicht
verwunderlich das Francois nach Ende seines Militärzeit, Unterricht an der Rennfahrerschule von Winfield in Magny Cours nahm
und anschließend an Rennen teilnahm.
1968 gewann er die französische
Formel 3 Meisterschaft und bestritt von 1969-1973 auch Rennen in der Formel 2
Europa-Meisterschaft bei der er auch einige Rennen gewinnen konnte.
Francois Cevert debütierte am 21.
Juni 1970 beim Formel 1 Grand-Prix der Niederlande in Zandvoort bei dem Piers
Courage nach einem Feuerunfall tödlich verunglückte, als Ersatz für den nach dem GP von Monaco aus
gesundheitlichen Gründen zurück getretenen Johnny Servoz–Gavin, beim Formel 1 Team
von Tyrrell.
Francois bestritt alle seine 46 Formel
1 Grand-Prix für Tyrrell und erzielte dabei 89 WM-Punkte. Er wurde 10 Mal
Zweiter und 2 Mal Dritter und konnte den Grand-Prix der USA 1971 gewinnen.
1970 startete er auch beim einem Sportwagenrennen
in Sebring zusammen mit Dan Gurney mit einem Matra-Simca und belegte dabei den
12. Platz.
1970 startet er auch zusammen mit
Jack Brabham und 1973 mit seinem
Schwager Jean-Pierre Beltoise mit einem
Matra-Simca bei den 24 Stunden von Le Mans, kam aber
beide Male nicht ins Ziel.
1972 belegte er zusammen mit
Howden Ganley in einem Matra-Simca den 2. Platz bei den 24 Stunden von Le Mans.
Heute wäre Francois Cevert 72 Jahre geworden.
Heute wäre Francois Cevert 72 Jahre geworden.
Rennstatistik von Francois Cevert
|
||||
Nr.:
|
Datum
|
Rennen
|
Startplatz
|
Ergebnis
|
1.
|
21.06.1970
|
Holland,
Zandvoort
|
15
|
Ausfall
|
2.
|
05.07.1970
|
Frankreich,
Clermont-Ferrand
|
13
|
11
|
3.
|
19.07.1970
|
Großbritannien,
Brands Hatch
|
14
|
7
|
4.
|
02.08.1970
|
Deutschland,
Hockenheim
|
14
|
7
|
5.
|
16.08.1970
|
Österreich,
Österreichring
|
9
|
Ausfall
|
6.
|
06.09.1970
|
Italien,
Monza
|
11
|
6
|
7.
|
20.09.1970
|
Kanada,
Mont-Tremblant
|
4
|
9
|
8.
|
04.10.1970
|
USA,
Watkins Glen
|
17
|
Ausfall
|
9.
|
25.10.1970
|
Mexiko,
Mexiko City
|
9
|
Ausfall
|
10.
|
06.03.1971
|
Südafrika,
Kyalami
|
9
|
Ausfall
|
11.
|
18.04.1971
|
Spanien,
Montjuich
|
12
|
7
|
12.
|
23.05.1971
|
Monaco,
Monte Carlo
|
15
|
Ausfall
|
13.
|
20.06.1971
|
Holland,
Zandvoort
|
12
|
Ausfall
|
14.
|
04.07.1971
|
Frankreich,
Le Castellet
|
7
|
2
|
15.
|
17.07.1971
|
Großbritannien,
Silverstone
|
10
|
10
|
16.
|
01.08.1971
|
Deutschland,
Nürburgring
|
5
|
2
|
17.
|
15.08.1971
|
Österreich,
Österreichring
|
3
|
Ausfall
|
18.
|
05.09.1971
|
Italien,
Monza
|
5
|
3
|
19.
|
19.09.1971
|
Kanada,
Mosport
|
3
|
6
|
20.
|
03.10.1971
|
USA,
Watkins Glen
|
5
|
1
|
21.
|
23.01.1972
|
Argentinien,
Buenos Aires
|
7
|
Ausfall
|
22.
|
04.03.1972
|
Südafrika,
Kyalami
|
8
|
9
|
23.
|
01.05.1972
|
Spanien, Jarama
|
12
|
Ausfall
|
24.
|
14.05.1972
|
Monaco, Monte Carlo
|
12
|
18
|
25.
|
04.06.1972
|
Belgien,
Nivelles
|
5
|
2
|
26.
|
02.07.1972
|
Frankreich,
Clermont-Ferrand
|
7
|
4
|
27.
|
15.07.1972
|
Großbritannien,
Brands Hatch
|
12
|
Ausfall
|
28.
|
30.07.1972
|
Deutschland,
Nürburgring
|
5
|
10
|
29.
|
13.08.1972
|
Österreich,
Österreichring
|
20
|
9
|
30.
|
10.09.1972
|
Italien,
Monza
|
14
|
Ausfall
|
31.
|
24.09.1972
|
Kanada,
Mosport
|
6
|
Ausfall
|
32.
|
08.10.1972
|
Watkins
Glen
|
4
|
2
|
33.
|
28.01.1973
|
Argentinien,
Buenos Aires
|
6
|
2
|
34.
|
11.02.1973
|
Brasilien,
Interlagos
|
9
|
10
|
35.
|
03.03.1973
|
Südafrika,
Kyalami
|
25
|
Ausfall
|
36.
|
29.04.1973
|
Spanien,
Montjuich
|
3
|
2
|
37.
|
20.05.1973
|
Belgien,
Zolder
|
4
|
2
|
38.
|
03.06.1973
|
Monaco,
Monte Carlo
|
4
|
4
|
39.
|
17.06.1973
|
Schweden,
Anderstorp
|
2
|
3
|
40.
|
01.07.1973
|
Frankreich,
Le Castellet
|
4
|
2
|
41.
|
14.07.1973
|
Großbritannien,
Silverstone
|
7
|
5
|
42.
|
29.07.1973
|
Holland,
Zandvoort
|
3
|
2
|
43.
|
05.08.1973
|
Deutschland,
Nürburgring
|
3
|
2
|
44.
|
19.08.1973
|
Österreich,
Österreichring
|
10
|
Ausfall
|
45.
|
09.09.1973
|
Italien
Monza
|
11
|
5
|
46.
|
23.09.1973
|
Kanada,
Mosport
|
6
|
Ausfall
|
-
|
07.10.1973
|
USA,
Watkins Glen
|
Tödlicher Unfall
im Training
|
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